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Neuroendokrine Neoplasien, Dr. Andreas Selberherr

Neuroendokrine Neoplasien (NEN) können im gesamten Gastrointestinaltrakt auftreten und sind mannigfach in ihrem klinischen Bild. Gemein ist ihnen, dass sie entweder hormonaktiv (funktionell) oder hormoninaktiv (nicht-funktionell) sein können und sie werden nach ihrem morphologischen Bild und der Proliferationsrate in neuroendokrine Tumoren (NET; gut differenziert) und neuroendokrine Karzinome (NEC; schlecht differenziert) unterteilt. Bei NET unterscheidet man weiter in Tumoren G1 (mit einer Proliferationsrate unter 3%), G2 (Proliferationsrate 3-20%) und G3 (Proliferationsrate >20%). Die Behandlung richtet sich nach Ursprung, Funktionalität, Größe, Lage und Grading.

Die klinische Symptomatik ist äußerst komplex und vielgestaltig:

  • Flush (unwillkürliches Erröten im Gesicht und Halsbereich)
  • Durchfälle
  • Hautveränderungen
  • Unterzuckerung
  • Sodbrennen
  • Magengeschwüre
Ich war zur Durchuntersuchung bei der Magenspiegelung und es wurde ein neuroendokriner Tumor biopsiert, wie geht es jetzt weiter?

Kleine neuroendokrine Tumoren des Magens treten relativ häufig im Rahmen einer atrophen Gastritis auf. Dies ist eine gegen die Magensäure-produzierenden Zellen gerichtete Autoimmunerkrankung, bei der im Endeffekt das Milieu des Magens zu basisch wird. Benachbarte Zellen wiederum versuchen die Magensäure-produzierenden Zellen zur Säureproduktion anzuregen und wachsen dadurch zu kleinen neuroendokrinen Tumoren an. Regelhaft benötigen diese kleinen, langsamwachsenden Tumoren keine Therapie, jedenfalls sind allerdings jährliche Verlaufsgastroskopien notwendig. Im Gegensatz dazu gibt es auch rasch wachsende bösartige neuroendokrine Neoplasien des Magens, diese unterscheiden sich deutlich in der Biopsie durch eine wesentlich höhere Proliferationsrate und müssen rasch behandelt werden.